Medientipps

Wie ein Herzschlag auf Asphalt

Von Deb Caletti: Die siebzehnjährige Annabelle läuft plötzlich los, vom Parkplatz eines Fastfood-Restaurants in Seattle, die Burgertüte hat sie noch in der Hand. Ihr Ziel: Washington D.C., einmal quer durchs Land - 4375 km...

Zum Glück wird sie bald von Opa Ed in seinem Wohnmobil begleitet. Er bietet ihr Essen, Rückendeckung, ein Nachtlager. Aber laufen, die ganze Strecke laufen, das muss sie ganz allein tun. Und ohne zu mogeln. Aber warum?  Weil zu Hause das Schreckliche passiert ist. Es ist eine Reise in ihr Inneres, an ihre Grenze. Als Leser*in fiebert man mit Annabelle mit und fragt sich: Was ist das Schreckliche? Was ist Schlimmes passiert, dass sie all das auf sich nimmt? Hitze, Langeweile, Schmerzen, Ödnis, gefährliche Lastwagen…. Aber auch: Nette Menschen unterwegs, sehr viele nette Menschen. Auch die Unterstützung von zu Hause, von ihren Freunden und irgendwann, nach einer Schimpftirade, die sich gewaschen hat, auch von ihrer temperamentvollen Mutter Gina. Und von Malcolm, ihrem Nerd-Bruder. Aber wird Annabelle es schaffen? Hält sie durch?

Wow. Was für ein tolles Jugendbuch. Wichtiges Thema, Charaktere, die man ins Herz schließt, sehr real, sehr spannend. Und nun auch nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2023. Zu Recht!

herzschlag