„Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen“ von Jaroslav Rudis verbindet nun beides. Rudis ist von Kindheit an ein „Eisenbahnmensch“ und beschreibt „seine“ schönste Zugstrecken, darunter viele Bergstrecken, aber auch Flusstrecken, Tunnelstrecken, Brückenstrecken, internationale Strecken... Ebenso behandelt er die besten Bahnhofskneipen und Speisewagen und nebenbei auch die wechselhafte Geschichte Mitteleuropas, die man in alten und neuen Kursbüchern ablesen kann.

Dieses Buch macht aber vor allem eins: Totales Fernweh und Lust per Zug durch Europa zu reisen! Ich fahre tatsächlich auch sehr gerne mit der Bahn und habe beim Lesen des Buches oft gedacht, „Ja! Da muss ich auch mal hin“, oder „Was? Das erreicht man so gut mit dem Zug?“ oder „Oh! Diese Strecke hört sich toll an“.

Rudis geht es nicht um Schnelligkeit oder ums Ankommen, sondern vielmehr um das Erleben, um das zwischendurch Aus- und Umsteigen, einfach ums Unterwegssein. Natürlich beschreibt er auch detailreich viele Loks, Stellwerke und Spezialzüge, aber das tut er mit so viel Liebe, dass ich sogar das gerne gelesen habe, obwohl ich mich eigentlich nicht so sehr dafür interessiere...

Nachhaltiges Reisen liegt im Trend und ein Zug spuckt Dich immer direkt im Herzen der Stadt aus, in die Du möchtest. Und mit diesem Buch in der Tasche macht einem die nächste Verspätung der DB auch gar nicht mehr so viel aus...

Daniela Raif